Seit einiger Zeit treffen mehr und mehr Flüchtlinge in Deutschland und anderen Ländern der EU ein. Meist kommen sie aus Unruhen- und Kriegsgebieten. Wenn sich auch in unserem Land gerade die Meinungen spalten, eins ist klar: Die Bibel ruft uns als Christen auf, fremden Menschen um uns herum Liebe zu erweisen (Matth 22,37-39; Hebr 13,2). Ohne Christus waren wir alle einmal Fremdlinge in Bezug auf Gottes Verheißung des ewigen Lebens – ohne Gott und ohne Hoffnung (Eph 2,12). Allein in Christus konnten wir Gott nahen, weil Er uns Fremdlinge liebte (Eph 2,13). Nun können wir ebenfalls Fremdlinge jeder Art lieben. Es ist kein Zufall, dass das Wort für Gastfreundschaft „Liebe zu Fremden“ bedeutet (Röm 12,13; 1. Petr 4,9).
Dank unserem Mittler, dem Herrn Jesus, sind wir als Christen für Gott nun keine Fremden mehr, sondern Freunde und Vertraute. Auf der anderen Seite sind wir für die Welt Fremdlinge geworden, denn unser Bürgerrecht liegt nun nicht mehr hier (Phil 3,20; 1. Petr 2,11). Wir erfahren selbst, was es heißt, in einem fremden Land zu wohnen. So wie die Israeliten durch die Erfahrung der Sklaverei in Ägypten für die Fremdlingsliebe vorbereitet waren (2. Mo 23,9), können auch wir als geistliche Fremdlinge mit den Flüchtlingen mitfühlen. Außerdem: Was für eine Gelegenheit für das Evangelium es doch ist, dass viele Flüchtlinge aus Gebieten kommen, wo sie kaum Zugang zur frohen Botschaft der Bibel haben.
Aufgrund einer großzügigen sozialen Aktion von IKEA konnte unsere Gemeinde einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin Decken, Kissen, Bettwäsche, Kinderspielzeug, Nähmaschinen, Stoffe und über 50 Metallschränke zugute kommen lassen. In einer Nachmittagsaktion wurden alle diese Gegenstände von insgesamt zwei IKEA-Standorten abgeholt und mithilfe von zwei Transportern und einem weiteren Auto zu der Flüchtlingsunterkunft gefahren. Dort angekommen, halfen weitere BiGeBeler beim Ausladen der Sachspenden. Die Gelegenheit zum persönlichen Kontakt mit den Flüchtlingen gab es dann beim gemeinsamen Aufbauen der Metallschränke. Das wirkte nicht nur der gegenwärtigen Not entgegen, sondern bewirkte auch, dass wir uns gegenseitig ein wenig besser kennenlernen konnten.
Auch wenn zur Zeit noch einige Sprachbarrieren vor uns liegen, vertrauen wir darauf, dass unser himmlischer Vater uns Wege schenkt, diese Hürden zu überwinden. Dabei unterstützen sollen weitere geplante Aktionen wie ein Deutschkurs, der auch den Flüchtlingen helfen soll, sich schneller in Deutschland zurechtzufinden. Ebenfalls anbieten möchten wir in näherer Zukunft einen Nähkurs (daher auch die Nähmaschinen und Stoffe), bei dem sich besonders die vielen in der Handarbeit begabten BiGeBe-Frauen einbringen können.