Zeitaufwand: ca. 4 Min | Sam Jeanrichard | 20.03.2020
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Was kann ich tun?
Die COVID-19 Krise hat viele Facetten. Einige davon können selbst die Regierenden noch nicht abschätzen. Andere Folgen hingegen sind offensichtlich. Schulen sind geschlossen. Sämtliche Veranstaltungen – ob religiöser oder weltlicher Art – sind bis auf weiteres untersagt.
Die Leiter christlicher Gemeinden müssen entscheiden, wie sie die Gemeindemitglieder weiterhin mit Gottes Wort versorgen wollen. Sie müssen überlegen, wie sie die Gemeinde trotz ausbleibender Versammlungen anleiten und begleiten. Aber was kann ich tun? Ich, der ich ein Gemeindemitglied „ohne Verantwortung“ bin?
Hier schreibe ich dir ein paar Überlegungen.
Bete.
Ganz einfach: Fliehe im Gebet zu Gott (Phil 4,6). Trage sämtliche Anliegen zum Thron der Gnade (Hebr 4,16).
- Bete für deine Regierung.
- Bete für deine Hirten.
- Bete für deine Geschwister.
- Bete für Möglichkeiten, das Evangelium zu verkündigen.
- Bete für Dienstmöglichkeiten – ob in der Gemeinde oder Nachbarschaft.
- Bete um Trost für die Betroffenen.
- Bete um Errettung.
- Bete, dass du richtig denkst und nicht in Angst, Sorgen oder Verzweiflung fällst.
- Bete, dass die Zeit der gesundheitlichen Bedrohung schnell vorübergeht.
Lies die Bibel.
“Lies die Bibel, bet‘ jeden Tag, wenn du wachsen willst“ ist eines der bekanntesten Kinderlieder, das eine fundamentale Wahrheit verkündet. Lies deine Bibel – regelmäßig, fröhlich und mit Vertrauen. Lies, lerne und liebe Gottes Wort in dieser Zeit (z.B. Psalm 1; 19; 119). Blicke auf den Autor des Lebens und beschäftige dich mit seinem Wort. Auf unserer Homepage findest du unterschiedliche Bibellesepläne zum herunterladen.
Weiterhin kannst du dir verfügbare Zeit nutzen und für dich eine Predigt-, Bibelstundenserie oder Tagung durcharbeiten und dich gezielt mit einem Thema oder Bibelbuch beschäftigen.
Diene.
In Galater 6,2 ruft Paulus die Gemeinden in Galatien dazu auf, einander die Lasten zu tragen. Einige Verse weiter schreibt er:
“Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten. So lasst uns nun, wo wir Gelegenheit haben, an allen Gutes tun, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens.“ (Gal 6,9.10) (1)
Darum halte die Augen für Dienstmöglichkeiten offen. Gerade in Zeiten wie diesen können Kinder Gottes als Licht leuchten, indem sie selbstlos dienen und überlegen, wie sie ihren Nächsten lieben können wie sich selbst (vgl. Phil 2,1-4). Überlege dir, wie du…
- …deinen Nächsten im Fall weiterer Einschränkungen mit versorgst,
- …deinem Nächsten durch praktische Arbeit dienst (Einkauf, Essen kochen,…),
- …deinem Nächsten durch ermutigende Worte der Wahrheit auf Gott hinweist. Dafür kannst du Predigten, Blogeinträge oder Stellungnahmen nutzen.
- …deinem Nächsten helfen kannst, sollte er gesundheitlich betroffen sein, z.B. indem du das Haus hütest, Post leerst, wenn möglich im Krankenhaus besuchst.
- …deinem Nächsten mit Rücksicht begegnest, indem du dich an die Hygienemaßnahmen hältst (was Beispielsweise auch die Einschränkung sozialer Kontakte bedeutet).
Gib.
Viele Gemeinden spüren die Auswirkungen von ausgesetzten Veranstaltungen. Die meisten Gemeinden führen jeden Sonntag eine Kollekte durch, in der ihre Glieder von dem abgeben, was Gott ihnen anvertraut hat. Mit diesen finanziellen Mitteln wird dann der Dienst des Herrn durch seine Gemeinde unterstützt. Diese sonntägliche Kollekte fällt nun durch den Ausfall der Veranstaltungen weg. Überlege und erwäge, ob du den Betrag, den du in die Kollekte gibst, in dieser Zeit überweisen kannst. Wende dich an deine Ältesten, wenn du die Bankverbindung nicht kennst.
Als Bibelgemeinde Berlin bieten wir sonntags eine Predigt im Livestream an und wir freuen uns über jeden, der daran teilnimmt. In unserem Fall haben sich die Kosten für unser Livestreamangebot mehr als verdoppelt, wobei keine hohen Beträge zusammenkommen.
Vergiss dennoch nicht, dass deine Gemeinde sich nun möglicherweise höheren Ausgaben bei gleichzeitig weniger Einnahmen gegenüber sieht.
Erwäge es, deine Gemeinde auch in dieser Zeit finanziell zu unterstützen und anstatt der Kollekte eine Überweisung zu tätigen. Bete, dass deine Hirten anvertraute finanzielle Ressourcen weise verwalten.
Vertraue.
Lies einmal Sprüche 3,5-6. Hier werden wir ermutigt, mit ganzem Herzen und ganzer Seele auf den Herrn zu vertrauen. Vertraue auf Gott und erkenne, dass Er nach wie vor die Kontrolle hat (Gottes Unwandelbarkeit). Er wird nicht zulassen, dass wir über unser Vermögen geprüft werden, weil Er treu ist (vgl. 1Kor 10,13). Er wird nicht zulassen, dass ein Kind Gottes durch eine Coronakrise aus der Hand Gottes gerissen wird (Röm 8,38-39). Er wird diese Krise dazu benutzen, Menschen zu retten, weil Er nach wie vor ein gnädiger Gott ist (Eph 2,8-9). Als ich es das letzte Mal in der Schrift nachgeprüft habe, war Gott immer noch Gott und Christus immer noch der Herr. Das wird sich in Ewigkeit nicht ändern und wir können Gott dafür preisen!
“Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen. Ich sage zu dem Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue!“ (Ps 91,1-2)
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(1) Alle zitierten Bibelverse entstammen der Schlachter 2000 Übersetzung, Copyright © Genfer Bibelgesellschaft, CH-1204 Genf.