In diesem Artikel geht es darum, welches Verhältnis die Gemeinde Jesu anhand von 1. Petrus 2,9 zur Welt hat. Lest hier mehr darüber:

 

_____

Zeitaufwand: ca. 10 Min | Daniel Westermann | 08.05.2021

_____

 

Der Apostel Petrus ruft in seinem ersten Brief der Gemeinde Jesu zu:
„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht.“ (1Petr 2,9; SCH2000, so auch alle weiteren Bibelzitate)
Mit der Wiedergeburt durch den Heiligen Geist und der Bekehrung zu Christus hat eine grundlegende Veränderung stattgefunden.
Wir haben den Bereich der Finsternis verlassen und sind ins Licht eingetreten.

Welches Licht ist gemeint?
Petrus sagt „sein wunderbares Licht,“ das Licht Gottes, der uns unwiderstehlich berufen hat.
Der Apostel Johannes verkündet in seinem ersten Brief, „dass Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist.“ (1Joh 1,5)
Im Folgenden erklärt Johannes, dass Licht im geistlichen Sinn für Wahrheit und Reinheit steht.
Gott ist Licht, das bedeutet Er ist wahrhaftig und rein.
Gott ist getrennt von Finsternis, also von aller Lüge und Sünde.
Schon im Alten Testament bekennt David Jahwe als sein „Licht und Heil“ (Ps 27,1) und Jesaja kündigt das Kommen des Messias an, das Licht in finsterer Welt – auch für Heiden (Jes 9,1; 42,6; 49,6).
In Ewigkeit wird Jahwe selbst das Licht sein (Jes 60,19).
Der Psalmist bekennt mit Freude „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Lichtauf meinem Weg“ (119,105).
Gott ist Wahrheit und sein Wort ist Wahrheit.
Gott ist heilig, abgesondert vom Bösen, und sein Wort führt uns heraus aus Sünde.
Gott ist Licht.

Was ist die Finsternis?
Selbsterklärend ist die geistliche Finsternis das Gegenteil von Gott.
Finsternis ist Unverstand und Sünde (Spr 2,13; 4,19; Röm 2,19; 13,12; 1Joh 2,11).
Beispielsweise lehrt Johannes in seinem ersten Brief: „wer aber seinen Bruder hasst, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen verblendet hat.“ (2,11)
Paulus nennt die Finsternis die Herrschaft des Satans (Apg 26,18).
Satans Dämonen sind die Weltbeherrscher der geistlichen Finsternis (Eph 6,12).
Dreimal im Johannesevangelium klärt uns Jesus auf: Satan selbst ist der „Fürst dieser Welt“ (12,31; 14,30; 16,11).
Satan ist nicht souveräner Besitzer der Erde, aber er ist der vorübergehende Bestimmer des bösen Weltsystems, in dem auch wir leben.
Die Welt ist so finster wie Satan selbst.
Die satanische Welt wird bestimmt von der „Fleischeslust, der Augenlust und dem Hochmut des Lebens“ (1Joh 2,16).

In genau diese Welt kam Jesus Christus.
Was für ein Wunder!
Jesus ist das Licht der Welt (Joh 8,12; 9,5).
„Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht.“ (Joh 1,10)
Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen.“ (1,5)
Darin aber besteht das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse.“ (3,19)

Was hat nun die Gemeinde Jesu mit der Welt zu tun?
Der Apostel Paulus erklärt uns im zweiten Korintherbrief:
Jeder wiedergeborene Christ war einst ein Ungläubiger, „demder Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, so dass ihmdas helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist.“
Paulus fährt fort:
Denn wir verkündigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus, dass er der Herr ist, uns selbst aber als eure Knechte um Jesu willen.
Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.“ (4,4-6)

Hast du dem Evangelium geglaubt,
ist dir der Herr Jesus Christus als Licht aufgegangen,
hat der Herr Jesus dich errettet aus der Herrschaft der Finsternis (Kol 1,13),
hast du dich bekehrt von einem finsteren Lebenswandel,
folgst du Jesus nach,
dann bist du ein „Kind des Lichts“ (Eph 5,8).
Dann gehörst du zur weltweiten Gemeinschaft der Söhne und Töchter des Lichts; das ist die Gemeinde Jesu (1Thess 5,5).
In der Bergpredigt ruft Jesus seinen Jüngern zu: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,14).
Jesus antwortete Pilatus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh 18,36).
Die Gemeinde Jesu ist das Reich des Lichts inmitten des Reiches der Finsternis.
Es gibt nur diese zwei Reiche.
Das Verhältnis der Gemeinde Jesu zur Welt ist so entgegengesetzt wie Licht zur Finsternis.

Was ergibt sich daraus für uns in Ruhezeiten und Krisenzeiten?
Wir lehnen die Partnerschaft des Reiches der Finsternis ab und erwarten unseren König Jesus aus den Himmeln, dass Er diese Welt in Ordnung bringt.
Wir legen die Werke der Finsternis ab, rüsten uns mit den Waffen des Lichts und ziehen den Herrn Jesus Christus an – im Denken, Reden und Leben (Röm 13,12-14).