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Intolerant

Nicht selten sagt man Christen nach, ihnen mangle es an Toleranz…

Je nachdem.
Einerseits würden wir die Worte des lebendigen Gottes verleugnen, wenn wir „andere Wege zu Gott“ bejahen. Schließlich sagte Jesus Christus „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Johannes 14,6).
Andererseits brechen wir das größte zwischenmenschliche Gebot, wenn wir irgendeinem Menschen nicht mit Aufgeschlossenheit, Achtung, Geduld, und Nachsicht begegnen: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22,39b).

Ob man uns nun für tolerant oder intolerant hält – in einem sind wir ganz gewiss zu tolerant: Im Umgang mit Sünde!

Aus gutem Grund ermahnt uns der Herr „Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ (Matthäus 7,3).
Selbst Paulus, der vorbildliche Diener Jesu, rief verzweifelt aus: „Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das verübe ich“ (Römer 7,19).

Preis dem Herrn – Er hat die Macht und Strafe unserer Sünde gebrochen.
Aber auch als Christen sind wir nicht von ihrer Gegenwart befreit. Noch nicht.
Und deshalb tun wir gut daran – nein, wir müssen – uns fragen, welchen Sünden wir mit Toleranz begegnen.
Ist es Stolz wie beim selbstgerechten Pharisäer (Lukas 18,9-14), oder vielleicht Selbstsucht, Angst, Frustration, Undankbarkeit, Ungeduld, mangelnde Selbstbeherrschung, Zorn, Neid, Weltlichkeit,…?

Vorsicht ist geboten! Denn unsere scheinbar tolerante Gesellschaft ist auch hierin sehr tolerant: Stolz ist eine Tugend, Zorn muss man Mal rauslassen können, und Selbstsucht ist nur ein hässliches Wort für ein gesundes Selbstbewusstsein.
Umso besser tun wir daran, aus unserem Schlaf der Selbstgerechtigkeit aufzuwachen und den tolerierten Sünden den Kampf anzusagen. Sehr plastisch kann man das übrigens tun, wenn man sonntags schon etwas früher aufwacht und um 9 Uhr in der Bibelgemeinde Berlin sitzt. Dort unterrichtet uns nämlich aktuell unser Sam, diese heimlichen Sünden aufzudecken und zu bekämpfen. Eine wertvolle Investition!

In diesem Sinne: Keine Geduld der Ungeduld!