In Deutschland stehen die Chancen nicht schlecht, ein selbstgenügsames Leben zu führen.
Wohnung, Kleidung, Essen, Arbeit, Urlaub, Smartphone haben viele von uns.
Nicht dass wir deshalb besonders dankbar oder ausgeglichen wären, aber zumindest müssen wir uns nicht allzu viele Gedanken machen.

Was so in der Welt geschieht, erscheint uns schrecklich oder schrecklich dumm. Aber das meiste ist ja weit genug weg.
Vielleicht ist es deswegen ein Segen für dieses Land, dass es sich aktuell der Frage nach dem Umgang mit Flüchtlingen stellen muss. Terror, Kriege, Abwesenheit von Religions- und Meinungsfreiheit treiben Menschen in Massen auch in unser Land.

…und plötzlich hatten wir im Januar über Nacht auch eine Notunterkunft vor unserer Haustür.
Riesige Schlafhallen, keine Privatsphäre, Duschen in Containern nach Terminplan – und Demonstranten, die durch den Kiez ziehen und Stimmung gegen Flüchtlinge machen.

Was für eine Gelegenheit, einen Unterschied zu machen.
Was für eine Gelegenheit, den eigenen Wohlstand und die eigene Sicherheit zu sehen – und den Nächsten zu lieben, wie ich mich selbst ganz offensichtlich liebe.
Was für eine Gelegenheit, Gott zu ehren:

„Wer den Geringen unterdrückt, verhöhnt den, der ihn gemacht hat; aber ihn ehrt, wer sich über den Armen erbarmt.“ (Sprüche 14,31)

So durften wir uns als Bibelgemeinde von Anfang an um Kontakt zu den Zuständigen für Flüchtlinge und insbesondere diese Notunterkunft in der Klützer Straße bemühen. Neben vielen Sach- und Kleidungsspenden und einem großen Willkommensplakat, durften wir den Familien und Kindern auch durch kleine Geschenke eine Freude machen.

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Während die Flüchtlinge aber – zumindest hier – materiell recht gut versorgt scheinen, können wir ihnen mehr als das geben.
Aufmerksamkeit, Lächeln, Zuhören, Sprache lernen,… Nach einem gemeinsamen Besuch in der Notunterkunft vor 3 Wochen, konnten einige BiGeBeler bereits erste Kontakte zu Menschen knüpfen und Vertrauen aufbauen. Darüber freuen wir uns und möchten diesen Dienst gerne fortführen und vertiefen.

Gleichzeitig ist unser kostbarstes Geschenk – noch kostbarer als Geld und Zeit – die Offenbarung des lebendigen Gottes, die Bibel. Unabhängig von Herkunftsland und Muttersprache, unabhängig von Notsituation und Sorgenlast, das Wort Gottes ist Quelle aller Hoffnung für jeden! Wir sind ermutigt, dass wir auch schon ein paar Worte zu unserem Glauben sagen durften und seit 3 Wochen jeden Sonntag neue Gottesdienstbesucher aus den Reihen der Flüchtlinge hatten. Insbesondere durch die diversen Sprachen stellt uns das noch vor Herausforderungen, aber wir freuen uns über jedes Loblied, jedes Gebet, und jede Verkündigung des Wortes, die auf diese Weise zu den Flüchtlingen gelangen.

Heimat für die Heimatlosen – die möchten wir durch ein herzliches Willkommen in Hohenschönhausen vermitteln.
Möge Gott ihnen aber vor allem eine ewige Heimat im Himmel bereiten.
Danke für eure Gebete!