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Wie ist geistliche Gemeinschaft jetzt noch möglich?!

Zeitaufwand: ca. 6 Min | Sam Jeanrichard | 27.03.2020

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Corona – das Virus hält die Welt in Schach. Die mit der Pandemie verbundenen Einschränkungen und Verbote erreichen in Deutschland nie dagewesene Ausmaße. Wie gehen wir damit um? Die Schrift fordert uns auf, uns der Regierung unterzuordnen (Röm 13,1-4; 1Petr 2,13-15). Sie fordert uns ebenso auf, für die Regierung zu beten (1Tim 2,1-4). Sich den Verordnungen zu widersetzen ist für uns Christen keine Option. Die Zeit der persönlichen Gemeinschaft wird darum wohl noch eine Weile eingeschränkt bleiben. 

Aus diesem Grund müssen wir uns fragen, wie geistliche Gemeinschaft in naher Zukunft untereinander möglich ist. Der Autor des Hebräerbriefs schreibt: „und lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht!“. Wie aber können wir diese Verse aus Hebräer 10,24-25 (1) momentan anwenden?

Besonders die Leiter der Gemeinde stehen vor der Herausforderung, auch in Zeiten der „Kontaktbeschränkungen“ die Herde Jesu zu hüten. Ihre Verantwortung wird durch die Pandemie nicht aufgehoben (Apg 20,28; 1Petr 5,2-3). Im Folgenden wollen wir einige, vielleicht schon bekannte, Möglichkeiten aufzeigen, die Gemeinschaft auch weiterhin zu suchen und zu pflegen.

Telefon

Traditionell und bewährt: Das Telefon. Es ist unser täglicher Begleiter geworden. Ob über Mobilfunk oder Festnetz: Jeder hat eine Telefonnummer und hat die Möglichkeit zu telefonieren. Die meisten Verträge der heutigen Zeit haben auch eine sog. „Flatrate“, sodass man telefonieren kann, solange der Akku hält. Es mag nostalgisch klingen, doch in einer Zeit von Social Media, Skype und WhatsApp schätzt es vor allem die ältere Generation, angerufen zu werden. Geschwister im Seniorenalter sind es eher gewohnt, angerufen zu werden. Wir achten sie höher als uns selbst, wenn wir nicht von ihnen erwarten, sich die neuesten Trends noch anzueignen (Phil 2,1,-4).

E-Mail

Natürlich darf die E-Mail nicht fehlen. Die klassisch gewordene E-Mail ist ein Weg, sich sofort zustellbare Briefe zu schreiben oder auch ermutigende Bilder oder Verse zu schicken, um sich gegenseitig zu ermutigen. Achtsam sein muss man bei E-Mails vor der Gefahr durch Computerviren, Spam und Trojaner, die sich über betrügerische E-Mails einschleichen wollen. Vorsicht ist hier besser als Nachsicht und an dubiose E-Mails geht man besser skeptisch heran.

Messenger

Die Fülle an Möglichkeiten sich in Echtzeit zu schreiben sind zwischenzeitlich plattformübergreifend und bewährt. In Zeiten wie diesen kann man fast nicht mehr ohne und sie übertrumpft die E-Mail in vielen Fällen sogar. Man kann kurz nachfragen, wie es geht, ohne direkt eine Antwort bekommen zu müssen oder man kann durch das Erstellen von Gruppen Kontakt in größerer Runde halten. Eine Gruppen kann übersehen und moderiert werden, indem man die Gruppe bspw. dazu nutzt, Fragen zu stellen oder Bibelverse zu schreiben. Für die verschiedenen Optionen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Nutzung. Für manche benötigt man eine Handynummer und ein Smartphone. Andere funktionieren am PC ohne weiteres und man benötigt das Konto beim jeweiligen Anbieter.

„Messenger“ steht für Nachrichtendienst und umfasst eine Fülle an Möglichkeiten, sich in Echtzeit zu schreiben. Für manche benötigt man eine Handynummer und ein Smartphone. Andere funktionieren auch mit einem Benutzerkonto am PC. Über einen „Messenger“ lässt sich kurz nachfragen, wie es dem anderen geht, ohne direkt eine Antwort bekommen zu müssen. Es können auch mehrere Kontakte zu einer Gruppe verknüpft werden. Ein sinnvoller Nutzen solch einer Gruppe ist es beispielsweise, hilfreiche Fragen zu stellen oder Bibelverse zu teilen. Für die verschiedenen Optionen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Nutzung. 

Whatsapp ist der wahrscheinlich am meisten verbreitete Messenger. WhatsApp funktioniert plattformüberbreifend und sowohl auf Smartphones als auch auf Android-Geräten. Hier können Einzelchats oder Gruppenchats eröffnet werden. Die Nutzung ist kostenlos.

Apple Nachrichten erfordern eine Apple-ID, mit der man sich auf einem PC unter www.icloud.com registrieren kann. Für PC und Androidnutzer ist der Browser auch der einzige Weg, Apple Nachrichten zu benutzen. IPhone, iPad und Macs beherrschen Apple Nachrichten hingegen ohne weiteres. Die Kommunikation in der Gruppe ist auch hier möglich.

Sonstige wie Facebook Messenger, Threema und Telegramm. Genauere Informationen dazu finden sich auf den Webseiten der Anbieter.

Die Fülle an Möglichkeiten sich in Echtzeit zu schreiben sind zwischenzeitlich plattformübergreifend und bewährt. In Zeiten wie diesen kann man fast nicht mehr ohne und sie übertrumpft die E-Mail in vielen Fällen sogar. Man kann kurz nachfragen, wie es geht, ohne direkt eine Antwort bekommen zu müssen oder man kann durch das Erstellen von Gruppen Kontakt in größerer Runde halten. Eine Gruppen kann übersehen und moderiert werden, indem man die Gruppe bspw. dazu nutzt, Fragen zu stellen oder Bibelverse zu schreiben. Für die verschiedenen Optionen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Nutzung. Für manche benötigt man eine Handynummer und ein Smartphone. Andere funktionieren am PC ohne weiteres und man benötigt das Konto beim jeweiligen Anbieter.

Whatsapp: der wahrscheinlich am meisten verbreitete Messenger. Plattformüberbreifend und sowohl auf Smartphones als auch Android-Tablets zu nutzen. Hier können Einzelchats oder Gruppenchats eröffnet werden. Die Nutzung ist umsonst.

Apple Nachrichten: man benötigt eine AppleID, mit der man sich auf einem PC unter www.icloud.com registrieren kann. Für PC und Androidnutzer ist das auch der einzige Weg Apple Nachrichten zu benutzen – der Browser am PC. iPhones, iPad und Macs beherrschen Apple Nachrichten hingegen ohne weiteres. Eine AppleID ist aber auch hier nötig. Auch hier ist es möglich, in einer Gruppe zu kommunizieren.

Weitere: Facebook Messenger, Threema & Telegramm. Leider habe ich zu wenig Einblick, was mit diesen Diensten möglich ist und was nicht.

Teamverwaltungsprogramm

Programme zur Teamverwaltung dienen dazu, Informationen zu gemeinsamen Projekten gebündelt an einem Ort zu haben. Als Bibelgemeinde Berlin nutzen wir beispielsweise Basecamp dafür. Hier sind die meisten Gemeindemitglieder vertreten und in unterschiedliche Gruppen eingeteilt. Gemeindeälteste und Diakone können hierüber die Dienste in der Gemeinde übersehen und verwalten. Die Gnadengemeinde Berlin hingegen nutzt Slack, ein ähnliches, auf Deutsch erhältliches Programm. Beide genannten Teamverwaltungsprogramme bieten Apps für alle Plattformen und somit Möglichkeiten als gesamte Gemeinde beispielsweise an Dokumenten zu arbeiten, Gebetsketten zu organisieren oder sich digital zu unterhalten.

Soziale Medien

Soziale Medien wie Facebook, Instagram und Twitter erfreuen sich großer Beliebtheit und Verbreitung. Auf persönlicher Ebene bieten sie Möglichkeiten, am Leben des anderen teilzuhaben. Für Gemeinden eigenen sich soziale Medien, um mit hoher Reichweite Geschwister im ganzen Land und darüber hinaus zu ermutigen und sie an die Wahrheiten der Schrift zu erinnern. 

Zu den Sozialen Medien gehören auch Blogs, auf denen Artikel veröffentlicht werden. Als Bibelgemeinde Berlin nutzen wir soziale Medien, um auf Gottes Wort aufmerksam zu machen sowie durch Gottes Wort zu ermutigen und anzuspornen. Unter anderem betreiben wir diesen Hirtenblog und sind auf Instagram und Facebook vertreten.

Livestream / Aufgenommene Inhalte

In der Zeit der Versammlungsverbote stellt sich die herausfordernde Frage: „Was machen wir mit unserem sonntäglichen Gottesdienst?“ Da hilft ein Livestream oder auch Aufnahmen der Predigt, die über YouTube und FaceBook online gestellt werden können. Dabei ist die Tonqualität ausschlaggebend. Eine Möglichkeit ist z.B. ein Mischpult mit einem PC zu verbinden und so alle Funktionen eines Mischpults zu nutzen. Eine andere Möglichkeit ist ein sogenanntes USB-Audiointerface, an dem man ein Mikrofon anschließen und es am PC verfügbar machen kann. Alternativ dazu gibt es auch Mikrofone, die direkt per USB verbunden werden können. Für eine Tonqualität auf einem hohen Niveau empfiehlt sich entweder ein Mischpult oder Audiointerface in Kombination mit dem PC. Anleitungen zum „Streamen“ mit Facebook und YouTube gibt es in Hülle auf YouTube. 

Wenn du genauer wissen möchtest, wie wir als Bibelgemeinde unseren Livestream gestalten, wende dich gerne an uns.

Videokonferenzen

Die Gemeinschaft beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Sonntag, sondern auch auf Veranstaltungen wie Hauskreise, Bibelstunden, Lehrmodule oder Gebetsabende. Wie kann man Veranstaltungen wie diese realisieren? Wir können Gott dankbar sein, dass wir in einer Zeit des technischen Fortschritts und der Möglichkeit, eine Videokonferenz mit vielen Geschwistern gleichzeitig abzuhalten leben. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die ich kurz aufzeigen möchte:

  • Zoom – meine Präferenz. In Zoom ist es möglich eine Konferenz mit bis zu 100 Teilnehmern zu veranstalten. Nur der Ersteller der Konferenz benötigt ein Konto, während der Teilnehmer einen Link erhält, der auch mit einem Passwort geschützt werden kann. In Zoom bestehen viele Möglichkeiten eine Konferenz zu gestalten. So können Bildschirminhalte geteilt werden oder auch ein digitales Whiteboard erstellt werden. Die kostenlose Version ist auf eine Besprechungsdauer von 40 Minuten begrenzt. Nach einer kurzen Pause kann eine neue Konferenz mit demselben Link gestartet werden.
  • Skype – In Skype ist es möglich eine Konferenz mit bis zu 10 Geräten durchzuführen. Dafür benötigt jedes Gerät ein Skypekonto.
  • Google Hangout – In Google Hangout besteht die Möglichkeit, eine Konferenz mit bis zu 10 Geräte durchzuführen. Dafür ist ein Googlekonto erforderlich.

Wir haben viele Möglichkeiten, die wir nutzen möchten, um auch während der Kontaktbeschränkung Gemeinschaft unter Gottes Wort zu genießen. Nutzen wir sie!

“Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten. So lasst uns nun, wo wir Gelegenheit haben, an allen Gutes tun, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens.“ (Gal 6,9.10)

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(1) Alle zitierten Bibelverse entstammen der Schlachter 2000 Übersetzung, Copyright © Genfer Bibelgesellschaft, CH-1204 Genf.