Überwältigt von Gottes Wort blicken wir auf das vergangene Wochenende zurück.
Es war das lange herbeigesehnte Wochenende, an dem wir zum Erziehungsseminar in die Gemeinde luden.
Ungefähr 80 Erwachsene folgten dem Ruf und hörten gespannt – erstmals auf deutsch und russisch – was unsere Hirten zum Thema Kindererziehung zu sagen hatten. Dabei konnten sie neben ihrer Begabung zu Lehren, auf reichlich Erfahrung aus ihren Familien zurückgreifen: Mit Kindern von 27 Jahren bis 27 Wochen erlebten und erleben sie jede Phase des Elternseins.
Wenngleich uns so manches Beispiel in unserer Erziehungssituation abholte oder zum Schmunzeln brachte, begeistertet uns doch etwas anders noch viel mehr: Das Wort des lebendigen Gottes!
„Erziehung ist ganz einfach“ war eines der Schlüsselprinzipien, die uns vermittelt wurden. Denn: Gottes Wort gibt uns eine ganz klare Linie vor – das Problem ist nur, dass wir immer wieder davon abweichen… Während auch diese demütigende Erfahrung wertvoll ist, durften wir vor allem sehen, wie Gottes „Linie“ aussieht, um uns immer besser daran auszurichten.
- Eltern brauchen Klarheit über ihre Prioritäten: Zuerst kommt Gott, dann der Ehepartner, und erst dann die Kinder.
- Eltern brauchen Klarheit über ihr Ziel: Es ist nicht etwa die Errettung des Kindes (wenngleich das unser ausdrücklicher Wunsch und unser unablässiges Gebet ist), sondern die Verherrlichung Gottes durch ihre Erziehung.
- Eltern müssen in den Herausforderungen der Erziehung die richtige Motivation haben, die richtigen Schwerpunkte setzen, und auf Ausgewogenheit achten.
- So wie uns der Maßstab Gottes ein Lehrmeister auf Christus hin ist, darf er es für unsere Kinder sein.
- Eine biblische Erziehung ist gekennzeichnet durch Liebe und Selbstbeherrschung, Weisheit und Einsicht, Konsequenz und Geradlinigkeit.
- Eltern lehren vor allem durch ihr Vorbild, in Alltagssituationen, in speziellen Zeiten, und indem sie gute Fragen stellen und Antworten geben.
- Eltern lehren das Wort Gottes – in seiner vertikalen und horizontalen Komponente.
- Eltern bringen die Kinder zu Christus – aber ohne Zwang, Zusicherungen, und Zu-schnellem-Zufriedengeben.
- Eltern beten für ihre Kinder – immer und für alles.
In der heutigen Predigt wurden wir zu guter Letzt von 5. Mose 6 zum Hören, Lieben, Lernen, und Lehren des Wortes Gottes herausgefordert – in der Erziehung und darüber hinaus.
Nun gilt es einmal mehr, das zu leben, was wir wissen.
Bleibt noch zu bezeugen, dass wir auch durch die Gemeinschaft als Leib Christ sehr ermutigt wurden.
Es war faszinierend zu sehen, was eine Gemeinde auf die Beine stellen kann, wenn alle Geschwister sich mit ihren Begabungen und Möglichkeiten einbringen.
Und es ist ein Vorgeschmack auf den Himmel, wenn Geschwister aus verschiedenen Gemeinden zusammen kommen, um gemeinsam Gottes Weisheit aufzusaugen und sich darüber auszutauschen und zum Umsetzen anzuspornen.
So erzieht Gott uns nicht nur zu besseren Eltern, sondern auch zu besseren Anbetern.
Wobei Ersteres ohne Letzteres bekanntlich gar nicht möglich ist.